Emissionshandel wird 2024 ausgeweitet: Internationale Schifffahrt wird verpflichtend eingebunden

Die Integration in das EU-ETS Die internationale Schifffahrt wird dieses Jahr neben der Energiewirtschaft, der energiein-tensiven Industrie und der Luftfahrt auch in das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) eingebunden. Die Integration soll dazu bei-tragen, die Treibhausgasemissionen weiter-hin signifikant zu reduzieren. Weltweit entfal-len etwa 2,9% der CO2-Emissionen auf die Schifffahrt, während in der EU dieser Anteil bei 3,7% liegt. Die neuen Regelungen sehen eine schrittwei-se Einführung der Verpflichtung zum Erwerb von Emissionsrechten für die Schifffahrt vor. Konkret bedeutet dies, dass ab 2024 zunächst 40% der Emissionen durch EUAs abgedeckt werden müssen, wobei dieser Anteil bis zum Jahr 2026 auf 100% ansteigt. Diese gestaffel-te …

CO2-Reduktion in Portfolios aus regulatorischer Sicht

Mit der Regulatorik ist es nicht immer so einfach. Was von der Politik gut gemeint war, kann zuwei-len in der Praxis zu einem gewissen Stirnrunzeln bei Investoren führen, da die noch recht jungen Rege-lungen nicht in jedem Fall den erforderlichen Reife-grad aufweisen, den man als Investor gerne sehen würde. Ein gutes Beispiel ist die EU-Offenlegungsverordnung. Der Grundgedanke der Offenlegungsordnung ist leicht erklärt: Es geht im Prinzip darum, Anreize zu setzen, möglichst viel Kapital in Bereiche zu lenken, die eine nachhaltige Wirtschaft ermöglichen oder begünstigen. Die Of-fenlegungsverordnung hilft dabei, Transparenz über die ESG-Eigenschaften von Portfolien zu er-halten. Damit werden zwei Ziele …

COP28 – Zwischenfazit auf dem letzten Meter

Die COP28-Konferenz in Dubai geht langsam dem Ende entgehen, und es ist an der Zeit, ein erstes Fa-zit zu ziehen. Die Hauptaufgabe der Konferenz be-stand darin, eine Bilanz zu ziehen, wo die Welt acht Jahre nach der Unterzeichnung des Pariser Abkom-mens steht – und wie die Länder die massiven Defi-zite zu beheben gedenken, die in der Umsetzung von Zielvorgaben entstanden sind. Gemessen an der CO2-Konzentration in der Atmosphäre sind alle bis-herigen Klimakonferenzen gescheitert. Seit Beginn regelmäßiger Messungen im Jahr 1958 steigt die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre exponen-tiell an, und daran haben die bisherigen Konferen-zen der letzten 20 Jahre …

»Wir sind das schwarze Loch für CO2-Zertifikate«

„Man müsste im Grunde gar keine Kraftwerke stilllegen, denn es würde vollkommen ausreichen, weniger neue Emissionsrechte zu emittieren oder eben bestehende aus dem Markt zu nehmen. Den Rest würde der Markt regeln. Das wäre aus volkswirtschaftlicher Sicht günstig und hätte den klimatechnisch gewünschten Effekt“. Was wie eine kleine Provokation in Richtung Bundesregierung klingt, ist am Ende nur eine zwingend logische Schlussfolgerung aus den Mechanismen des EU-Emissionshandels. Mehr dazu im Interview mit CAP2 in der aktuellen Ausgabe von Institutional Money.   zum Interview mit Institutional Money  

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Die Bedeutung von CSR-Berichterstattung wächst. Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen ändern sich tiefgreifend. Dies ergibt sich aus der neuen EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD). Wir haben mit Jörg Birkelbach für impact-tv.de und investmentcannel.eu dazu gesprochen.   Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von investmentchannel.eu zu laden. Inhalt laden

Investoren kaufen Emissionsrechte – FAZ Bericht über CAP2

Um einen echten impact für die Zukunft zu erzielen, braucht man einen Ansatz, der folgende Voraussetzungen erfüllt: 👉 transparent 👉 skalierbar 👉 frei von Manipulation 👉 100%igen Wirkungsgrad 👉 absolute Sicherheit Philipp Krohn von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stellt eine Möglichkeit vor, wie man mit Finanzprodukten ein echten CO2 Impact erzielen kann: mit CAP2 Reduzieren statt Kompensieren durch die Stilllegung Europäischer Emissionsrechte. Ein Beitrag zum Klimaschutz ganz konkret erklärt am Beispiel von CAP2 in Zusammenarbeit mit der Climate Concept Foundation. Lesen Sie den Beitrag online auf der Homepage der FAZ  

Wenn schon Kohleausstieg, dann aber bitte richtig!

Die grüne Bundestagsfraktion plant, auch in den neuen Bundesländern das Tempo des Kohleausstiegs zu erhöhen und schon im Jahr 2030 die Kohleverstromung zu stoppen. Bisher war geplant, den Ausstieg im Jahr 2038 vorzunehmen. Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland nach 65 Jahren Atomkraft in wenigen Wochen die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden und der Ausbau erneuerbarer Energien eher stockt, mag das unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit ein mutiger Schritt sein. Man kann sich auch fragen, ob es politisch und demokratietheoretisch ein guter Stil ist, wenn einmal gefundene Kompromisse wieder aufgekündigt werden. Allerdings ist es das Privileg der Politik, auch ambitionierte Ziele …

Stichtage können bei der Einführung der Wärmepumpe nicht helfen – der Emissionshandel schon

Die benötigten Wärmepumpen gibt es genauso wenig wie die erforderlichen Handwerker Mühsam haben sich die drei Regierungsparteien nun also auf einen Kompromiss zur Wärmepumpe geeinigt. Vorgeschrieben wird sie nur noch für Neubauten oder bei vollständigem Ersatz einer alten Heizung, wenn eine Reparatur nicht mehr möglich ist. Ausnahmen soll es geben für Heizungen, die mit Biogas oder Wasserstoff betrieben werden – die Mehrheit der Bürger dürfte das nicht betreffen. Diese Alternativen wurden vermutlich vor allem deshalb aufgenommen, damit man als Gesetzgeber behaupten kann, technologieoffen gehandelt zu haben. In Deutschland heizen rund fünf Millionen Haushalte mit Öl und etwa 14 Millionen mit …

IPCC revidiert 1,5 Grad Vermeidungs Pfad Ein erster Blick in das Zahlenwerk des IPCC Synthesebericht es

CO2-Reduktionspfade leicht modifiziert und marginal weniger ambitioniert Der Weltklimarat hat in dem ganz aktuell veröffentlich-ten sog. Synthesebericht erneut vor den drastischen Auswirkungen des Klimawandels gewarnt und darauf verwiesen, dass mit einer vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit die 1,5-Grad-Grenze schon im kommenden Jahrzehnt überschritten werden könnte. Zudem wird berichtet, dass der Klimawandel zuletzt etwas schneller vorangeschritten sei, als das in den meisten Projektionen zuvor vermutet worden war. In der Berichterstattung über die jüngste Veröffentlichung des Weltklimarates ist allerdings ein wenig untergegangen, dass es darin auch Neuberechnungen zu den möglichen CO2-Reduktionspfaden gab, die jeweils langfristig zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels führen. Diese Pfade haben nicht …

Kompensationsgeschäfte mit freiwilligen CO 2 Zertifikaten werden zum Reputationsproblem für Unternehmen

Die Grundidee der Kompensationsgeschäfte Wer heute eine Dienstleistung oder ein Produkt einkauft, hat nicht selten die Möglichkeit, genau diese Dienstleistung oder dieses Produkt CO2-frei zu erwerben. Fluglinien nutzen dieses Angebot ebenso wie Mineralölkonzerne, die ihr Benzin verkaufen. Nicht selten hat der Konsument sogar keine Wahl, sondern erwirbt ein Produkt, das schon CO2-neutral gestellt wurde. Obwohl diese Form der CO2-Neutralisierung immer gängiger wird, überrascht es ein wenig, dass viele Menschen die dahinterstehenden Mechanismen oft nicht kennen und verstehen. Dabei ist der grundlegende Ansatz recht einfach: Unternehmen finanzieren Projekte, von denen erwartet werden kann, dass CO2-Emissionen reduziert oder eingespart werden, die sonst …

Minister-Bashing wegen E-Fuels – wir machen nicht mit.

E-Fuel- und Batterieantrieb im Vergleich Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte für die Abstimmung im EU-Ministerrat über das Verbot aller Verbrennermotoren ab 2035 seine Enthaltung angekündigt, wenn nicht für klimaneutrale E-Fuels eine Ausnahme gemacht würde. Weil ohne das deutsche „Ja“ das „Nein“ von Italien und einigen osteuropäischen Staaten nicht überstimmt werden kann, wurde die Abstimmung verschoben. Auf Wissing prasselt nun Kritik von Grünen und Umweltverbänden. Wir verstehen nicht ganz, warum. E-Fuels dürfen nicht mit Bio-Diesel oder Treibstoffen mit der heute üblichen Ethanol Beimischung wie etwa in E-10 verwechselt werden. E-Fuels werden voll synthetisch in einem als Power-to-X bezeichneten Verfahren hergestellt. Basis ist …

Hat das temporäre Halten von Europäischen Emissions-rechten einen Klimaeffekt?

Der EU-Emissionshandel: Eine kurze Einführung In Europa dürfen etwa 11.000 Anlagen CO2 und andere Treibhausgase nur dann emittieren, wenn sie für jede Tonne ein Emissionsrecht besitzen. Diese EU-Emissionsrechte werden von der EU (bzw. einzelnen Staaten) emittiert und sind in ihrer Menge begrenzt. Jedes Jahr wird zudem die Menge der neu emittierten Emissionsrechte reduziert, so dass mit der Zeit nicht nur die Knappheit weiter ansteigt, sondern tatsächlich ein Reduktionspfad bei den CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasen erreicht wird. Derzeit wird die Anzahl der neu emittierten EU-Emissionsrechte jährlich um 2,2% reduziert; in der Zukunft wird diese Kappung (man spricht hier von „cap and …